Der Trend zur Digitalisierung ist nicht neu. Viele konnten es schon vor Jahren nicht mehr hören. Alles musste digital werden. Dann, mit dem Ausbruch der Corona-Krise, änderte sich alles. Die Digitalisierung war nun nicht mehr nur ein Trend oder ein erstrebenswertes Ziel, sondern plötzlich für uns alle lebenswichtig.

Wer in Krisenzeiten bereits digital aufgestellt war oder eine Organisationsstruktur pflegte, die eine schnelle Digitalisierung ermöglichte, war ganz klar im Vorteil. Das galt für Unternehmen, Privatpersonen und Institutionen gleichermaßen. Aber es gab immer noch viele, die es nicht geschafft haben, zu digitalisieren oder aufgrund der turbulenten Zeiten nicht in der Lage waren, diese Herausforderung zu schultern.

Wir alle hoffen, dass die Krise und ihre schädlichen Auswirkungen bald abklingen werden, aber was wird dann aus der Digitalisierung? Die Digitalisierung ist nicht nur eine vorübergehende Phase; es ist ein Großbrand, der sich durch den Alltag von Privatpersonen und Unternehmen zieht, jetzt mehr denn je. Aber genau wie zuvor haben haben manche Angst den Anschluss zu verlieren, mit den neuen Entwicklungen klarzukommen und sie für sich zu nutzen.

Wir haben dazu bereits erforscht, warum man keine Angst vor Digitalisierung haben muss!

Denn wofür man den Blick nicht verlieren darf, ist, dass die Vorteile der Entwicklung von Prozessen jeglicher Art einfach überwiegen. Digitalisierung muss auch nicht immer beängstigend sein, denn diese kann auch einfach in Form von hilfreichen „kleinen“ Tools daherkommen, wie etwa Sharepoint oder Skype for Business, um nur zwei von diversen Möglichkeiten zu benennen.

Welche Vorteile bringen mir solche Tools?

Oft ist es so, dass alle Beteiligten eines Arbeitsprozesses nicht gemeinsam in einem Büro sein können, um über die neusten Entwicklungen des Projektes zu sprechen, insbesondere während der Corona-Pandemie. Aber auch abgesehen von der speziellen Situation durch Corona sind solche digitalen Werkzeuge extrem hilfreich, um alle Menschen, Prozesse und Daten zu vereinen, gerade bei komplexen Prozessen, in denen abteilungs-, länder- und branchenübergreifend gearbeitet wird.

„Wer gründet, sollte vom Start weg an die Digitalisierung denken“ (Airpaq.de)

Darüber hinaus bringt die Digitalisierung natürlich auch einen Nachhaltigkeitsaspekt mit sich. Digitalisierung. Nachhaltigkeit. Upcycling – alles moderne und aktuelle Buzzwords, die in der Praxis aber immer wichtiger werden, da sie die Menschen berühren und etwas angehen. Verbraucher und auch Unternehmer legen daher heute immer mehr Wert auf ökologische, ethische Werte verbunden mit gutaussehenden Produkten – genau hier haben die beiden Gründer Adrian Goosses und Michael Widmann nach ihrem Studium angesetzt und Airpaq gegründet, ein Kölner Startup, das sich der Herstellung nachhaltiger Rucksäcke aus upgecyceltem Autoschrott verschrieben hat. (Zum Thema Nachhaltigkeit können Sie hier unsere Blogserie lesen).

Dass die Digitalisierung branchenübergreifend Prozesse vereinfacht beweist Airpaq dabei beispielhaft. Ebenso wie in der Logistik haben auch in der Textilbranche Beteiligte die Möglichkeit durch eine gemeinsame Plattform/einer Cloud die gleichen Daten zu verarbeiten und somit Medienbrüchen sowie unnötigen und umständlichen Kommunikationswegen über Email und auch Excel-Listen vorzubeugen; denn ein gehemmter Informationsfluss bedeutet eine eingeschränkte Produktivität. Schließlich sind Nerven und vor allem Zeit die Dinge, die der Mensch von heute begehrt.

Doch während mittelständische Unternehmen immer noch mit den Herausforderungen der Digitalisierung zu kämpfen haben, stehen Startups heutzutage sehr gut da: Wer heute ein Startup gründet ist meist von Beginn an digital aufgestellt – die Umstellung, an der viele Mittelständer verzweifeln, bleibt bei modernen Unternehmensgründungen aus.

Digitalisierung heißt zusammenzuarbeiten

Umdenken, alte Modelle testen und umstrukturieren – den Geist eines Startups zu kanalisieren, kann für etablierte Unternehmen, die mit der Digitalisierung kämpfen, tatsächlich hilfreich sein. Aber es lohnt sich auch, noch einen Schritt weiter zu gehen: So verschieden diese Welten/Unternehmenskulturen auch sind, können diese voneinander profitieren. Berührungsängste können dabei umgangen werden, indem beide Parteien die ganz eigenen Stärken miteinbringen und diese austauschen.

Das etablierte Unternehmen kann mit jahrelanger Erfahrung punkten, das Startup mit der digitalen Grundlage, auf der es eh schon fußt. Das klingt nach einem fairen Tausch, der allerdings kaum in Anspruch genommen wird wie es scheint.

Sehen wir uns grob die Entwicklung seit 2017 an, noch vor der Krise:

Die Bitkom Umfrage aus dem Jahr besagt, dass es gerade mal 18% der mittelständischen Unternehmen waren, die sich Hilfe zum Thema Digitalisierung suchten (Quelle: bitkom). Dabei gibt es mittlerweile vielfältige Unterstützungsangebote.

So helfen Unternehmen wie etwa die Telekom anderen Unternehmen, sich auf die digitale Welt einzulassen. Seit 2018 hat es sich auch Masterplan zur Aufgabe gemacht, Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen: Es wird nicht nur die Angst vor dieser genommen, sondern es werden auch Kurse angeboten. Unter dem Motto „Digitalisierung. Einfach machen“, können Unternehmen Onlinekurse in Form von Videos absolvieren und sich dem Thema immer mehr nähern, um sich digital aufstellen zu können.

Das Angebot ist da, der Wille vermutlich auch. Wenn sich junge moderne und traditionelle Unternehmen zum Austausch zusammenfinden, ist die digitale Transformation nicht mehr so furchteinflößend und vor allem einfacher. Startups sind nicht besser, weil sie von Anfang an digital sind und etablierte Unternehmen sind nicht schlechter oder altbacken, weil sie sich nicht sofort digital umstellen.

Aber niemand weiß, was die Zukunft bringt, und wie wir in Krisenzeiten gesehen haben, ist es sehr empfehlenswert, optimal positioniert und vorbereitet zu sein, anstatt im Ernstfall hinterherzuhinken.

Und wenn sich ein Unternehmen für den Wandel entscheidet, ist eine Zusammenarbeit der Generationen ein Vorteil für die Entwicklung beider Generationen. Also: Findet euch zusammen und „get digital“!