Zum Inhalt springen

Skills Gap in der Logistik: Und was dagegen hilft

Der Fachkräftemangel ist in der Lagerlogistik zu einem zentralen Risikofaktor geworden. Personalengpässe führen zu längeren Lkw-Standzeiten, sinkender Produktivität und höheren Fehlerquoten. Zeitarbeit und Überstunden lindern zwar kurzfristig den Druck, treiben jedoch die Kosten und belasten das Stammpersonal.

Langfristig gilt es, den wachsenden Skill Gap zu schließen. Lösungen setzen dabei auf Automatisierung, Mitarbeiterbindung und Weiterbildung. Doch auch hier mangelt es aufgrund der zunehmenden Technisierung an IT-affinen Fachkräften.

Welche konkreten Ursachen hinter diesem Skill Gap stehen, welche Risiken er birgt und mit welchen Strategien sich Unternehmen erfolgreich wappnen können, beleuchtet dieser Artikel im Detail.

Ursache der Skills Gap

Wenn Schlüsselpositionen unbesetzt bleiben und Projekte ins Stocken geraten, liegt der Grund oft in einem Skill Gap. Diese Qualifikationslücke entsteht, wenn die erforderlichen Fähigkeiten am Arbeitsmarkt oder im eigenen Unternehmen fehlen. Was zunächst wie ein temporäres Problem wirkt, kann sich schnell zu einem ernsthaften Risiko für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit auswachsen. Ursachen für das Entstehen von Skill Gaps sind vielfältig:

  • Technologischer Wandel: Digitalisierung, Automatisierung und KI schaffen neue Qualifikationsprofile in einem Tempo, mit dem Ausbildungs- und Weiterbildungspläne oft nicht mithalten können.
  • Image- & Strukturproblem der Branche: In vielen Bereichen sind Karrierewege nicht sichtbar, der Arbeitsalltag wirkt unattraktiv. Zudem kommen niedrige Löhne, Schichtarbeit und hohe Fluktuation – das schreckt potenzielle Bewerber ab.
  • Fehlende Weiterbildung: Interne Programme für Upskilling oder Reskilling fehlen häufig oder sind nicht ausreichend ausgebaut

Wege aus der Skills Gap

Um den wachsenden Skill Gap in der Lagerlogistik zu schließen, setzen erfolgreiche Unternehmen auf einen Mix aus technologischen, organisatorischen und personellen Maßnahmen:

  • Automatisierung und digitale Systeme
    Der gezielte Einsatz von Robotik, moderner Fördertechnik und Lagerverwaltungssystem hält Prozesse auch bei geringer Personalstärke stabil und entlastet Mitarbeitende von repetitiven Aufgaben. Um hohe Betriebskosten zu vermeiden, setzen viele Unternehmen auf den Brownfield-Ansatz zur schrittweisen Integration neuer Technologien. Ein Weg, der sie langfristig auch für voll automatisierte Konzepte wie das Dark Warehousing vorbereitet.
  • Mitarbeiterbindung und Employer Branding
    Attraktive Arbeitszeitmodelle, wie die Vier Tage Woche, Gleitzeit oder individuell angepasste Schichtpläne steigern die Arbeitgeberattraktivität und reduzieren die Fluktuation. Transparente Karrierepfade, gezielte Benefits und eine klare, moderne Markenkommunikation helfen zusätzlich, dringend benötigte Fachkräfte anzuziehen
  • Gezielte Weiterbildung und Qualifizierung
    Die Qualifikation der bestehenden Belegschaft ist entscheidend, um den Skill Gap nachhaltig zu schließen. Interne Upskilling- und Reskilling-Programme machen Mitarbeitende für neue Technologien und geben ihnen Sicherheit im Umgang mit Veränderungen. Kooperationen mit Bildungsanbietern sorgen für praxisnahe Inhalte, während kontinuierliche Weiterbildung Motivation und Bindung langfristig stärkt.

Fazit: Jetzt handeln, um die Zukunft zu sichern

Der Fachkräftemangel und der daraus entstehende Skill Gap in der Logistik sind keine vorübergehende Phänomene, sondern strukturelle Herausforderungen, die sich ohne gezielte Maßnahmen weiter verschärfen werden. Unternehmen die jetzt, in Automatisierung, Mitarbeiterbindung und Weiterbildung investieren, sichern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern stärken auch ihre Resilienz gegenüber künftigen Marktveränderungen.

Die Kombination aus kurzfristiger Stabilisierung und langfristiger Qualifizierung ist dabei der Schlüssel – Fachkräftemangel ist kein Problem, das sich aussitzen lässt. Wer nicht handelt, verspielt wertvolle Zeit und gefährdet die eigene Handlungsfähigkeit.