- Vor allem in den Niederlanden und Belgien wächst die Angst vor
Trumps Zöllen. - Container werden wegen niedriger Flusspegel nicht abgeholt.
- Durchschnittliche Liegezeit beträgt bis zu fünf Tage.
(Bochum / New York, 17. Juli 2025) Zu Beginn der Sommerferien ächzen Urlauber traditionell
unter verstopften Autobahnen. Derzeit leiden auch Unternehmen unter Staus, weil es zu
Verzögerungen bei den Prozessen an Häfen wie beispielsweise Rotterdam, Antwerpen, Le Havre,
Bremerhaven oder Hamburg kommt. Dafür gibt es zwei Hauptursachen: die US-Zollpolitik sowie
der niedrige Wasserpegel am Rhein.
Die durchschnittliche Liegezeit der Schiffe an einigen Häfen betrage derzeit zwischen drei und fünf
Tagen, berichtet Patrick Merkel, Gründer und Managing Partner der EMA Group.
Personalknappheit und individuelle Faktoren wie etwa Streiks in Antwerpen verschärften die
operativen Herausforderungen. „Gleichzeitig gelingt es im Hinterlandverkehr oft nicht,
bestehende Rückstaus zügig abzubauen“, so der Logistikexperte. Er geht davon aus, dass eine
Entspannung der Lage vor Oktober dieses Jahres „eher unwahrscheinlich“ ist.
Doch es gibt auch politische Gründe für die Staus: „Die US-Zollpolitik führt dazu, dass Reeder sich
neue Netzwerke für ihre Handelswege aufbauen. Produkte aus Asien, die ursprünglich die USA als
Ziel hatten, werden auf Standorte in Europa umgeleitet“, betont Ralf Düster, Geschäftsführer der
Setlog GmbH. Mehr als 150 Marken nutzen die SCM-Software des Bochumer Unternehmens, um
ihre globalen Lieferketten zu steuern.
Dazu kommt, dass sich Binnenschiffe auf dem Rhein an die aktuellen Beschränkungen beim
Beladen halten müssen. Der Fluss hat aufgrund des mangelnden Regens im Frühjahr einen
niedrigen Pegel, sodass Schiffe nicht so tief wie üblich im Wasser liegen dürfen.
In Deutschland ist die Situation derzeit nicht so schlimm wie in den Niederlanden oder Belgien. Ein
Sprecher von Hafen Hamburg Marketing sagte vor Kurzem gegenüber Medien, dass die Situation
in der Hansestadt nicht so prekär sei wie an den westlichen Häfen, sich die Verzögerungen aber
zum Teil fortpflanzten.
Das unterstreicht auch eine aktuelle Setlog-Analyse der Laufzeiten an ausgewählten Häfen.
Demnach liegen die Laufzeiten im ersten Halbjahr in Hamburg im Schnitt nur 0,5 Tage über dem
Wert aus dem Vergleichszeitraum 2024. Bei Rotterdam hingegen beträgt der Wert 4,5 Tage. Für
die Analyse am 16. Juli werteten die Experten von Setlog rund 10.000 Sendungen von 25
ausgewählten Kunden beziehungsweise Marken aus. „In Hamburg hat der Nachlauf die Werte
verbessert“, erläutert Setlog-Geschäftsführer Düster. „Dank digitaler Tools zur EchtzeitVerfolgung der Sendungen wie etwa Shippeo und intelliWay haben Logistikdienstleister die
Möglichkeit, auf Störungen zu reagieren. Grundsätzlich haben Unternehmen, die Transparenz in
ihrer Lieferkette haben, einen klaren Vorteil gegenüber dem Wettbewerb.“
Und noch eine Tatsache verzögert die Prozesse in den Häfen: die Neuordnung der
Reedereiallianzen. Große Reedereien schlossen sich in der Vergangenheit zusammen, um
Ressourcen zu teilen. Schiffe, Routen und Terminals wurden beispielsweise gemeinsam genutzt.
Einige dieser Kooperationen gibt es aber nicht mehr – zum Beispiel endete die Zusammenarbeit
zwischen MSC und Maersk Anfang 2025. „Vieles ist in Umplanung, es gibt neue Fahrpläne oder
Terminalwechsel“, berichtet Düster. Er geht nicht davon aus, dass die Häfen aufgrund der
aktuellen Staus stark investieren werden, um Kapazitäten zu erhöhen: „Das ist enorm teuer und
dauert zudem Jahre.“
Der Lieferketten-Experte glaubt auch nicht, dass die aktuellen Engpässe in der Industrie aufgrund
von fehlenden Komponenten zu temporären Produktionsstopps führen könnten – wie zu
Hochzeiten der Corona-Pandemie. „Die Unternehmen haben aus der Vergangenheit gelernt, insbesondere als Covid-19 Produktionsprozesse tagelang lahmlegte oder zeitweise für leere Regale im Handel sorgte“, erläutert Düster. Viele Firmen hätten ihre Einkaufstrategien geändert, arbeiteten mit höheren Sicherheitsbeständen und kalkulierten längere Lieferzeiten ein. Das lässt sich auch aus den Kundendaten ablesen, die Setlog regelmäßig analysiert.

„Vorausschauend agierende Unternehmen, die ich in der Vergangenheit auf planmäßige Lieferungen verlassen konnten, haben längst neue, agile Strategien aufgebaut, ihre Lieferketten digitalisiert und sich auf die volatile Welt von morgen eingestellt“, so Düster.
Kontakt Setlog:
Nora Breuker, Head of Marketing
Setlog GmbH, Alleestraße 80, 44793 Bochum, Germany
T +49 234 720 285 78, n.breuker@setlog.com, setlog.com
Kontakt impact media projects:
Thilo Jörgl, impact media projects GmbH, Eckherstraße 10b, 85737 Ismaning
T +49 89 215384612, thilo.joergl@impact.mp, impact.mp
Über Setlog
Die Setlog GmbH ist ein Anbieter von Supply Chain Management (SCM)-Lösungen. Zentrales
Produkt ist die cloudbasierte Software OSCA mit den Lösungen Purchase Order Management,
SRM, Global Logistics, CSR und Quality Control. OSCA, das für „Online Supply Chain Accelerator“
steht, ist bei mehr als 150 Marken in den Bereichen Bekleidung, Elektronik, Nahrungsmittel,
Konsumgüter und Hardware im Einsatz. Mithilfe von OSCA vernetzen sich Unternehmen mit ihren
Lieferanten und Dienstleistern, um ihre Lieferkette optimal aufeinander abzustimmen, Prozesse
zu beschleunigen und Supply Chains effizient zu managen.
Die Setlog GmbH wurde 2001 gegründet und zählt heute mit über 40.000 Nutzern in 92 Ländern
zu den führenden Anbietern von SCM-Software. Das Softwarehaus beschäftigt 60 Mitarbeiter an
den Standorten Bochum (Sitz), Köln und New York. www.setlog.com