Kundentermine sind immer wieder spannend, weil sie wertvolle Einblicke in die Arbeitsabläufe von Industrieunternehmen bieten. Dabei wird schnell deutlich, wo unsere Software OSCA dabei helfen kann, Probleme zu lösen und mehr Transparenz in der Lieferkette zu schaffen. Diese Einschätzung teilen in der Regel alle beteiligten Abteilungen – vom Einkauf über die Logistik bis hin zur IT.
Was sich dabei jedoch ebenso häufig zeigt: Ein ERP-Wechsel bringt Chancen – und jede Menge Herausforderungen. Besonders in der produzierenden Industrie, wo Lieferketten global verzahnt und hochkomplex sind, kann fehlende Transparenz schnell zum Risikofaktor werden. Unklare Lieferbedingungen im Import, mangelnde Datenintegration und fehlende Schnittstellen sorgen nicht nur für operative Engpässe, sondern gefährden auch die gesamte Supply Chain Optimierung.
Dieses Fallbeispiel zeigt, worauf es in der Übergangsphase wirklich ankommt – und warum Unternehmen jetzt handeln müssen, um Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die ERP-Transition ist in vollem Gange – bringt aber erwartungsgemäß einige Reibungsverluste mit sich. Und genau diese wirken sich spürbar auf die gesamte Lieferkette aus.
ERP-Transition in der produzierenden Industrie: Wo’s hakt – und was jetzt zählt
Wer in der produzierenden Industrie unterwegs ist, weiß: Ein ERP-Wechsel ist kein Spaziergang. Gerade wenn mehrere Standorte, Länder und Systeme im Spiel sind, wird aus einer simplen Umstellung schnell ein komplexes Projekt mit echten Auswirkungen auf den Alltag – und auf die Supply Chain.
Aktuell läuft in einem internationalen Industrieunternehmen genau so ein Übergang: Deutschland und einem Standort in Europa arbeiten noch mit Sage, während die Standorte in der Schweiz und Slowenien bereits auf SAP umgestellt haben – vor gerade einmal zwei Wochen. Der große Systemangleich über alle Business Units hinweg soll bis Dezember 2025 abgeschlossen sein. Bis dahin? Muss der laufende Betrieb irgendwie funktionieren. Und genau da tun sich einige Baustellen auf.
Transparenz? Eher Mangelware.
Die größte Herausforderung aktuell: fehlende Transparenz in der Lieferkette. Was nach einem klassischen Buzzword klingt, ist in der Realität ein echter Engpass. Es gibt keine durchgängige Nachverfolgbarkeit zwischen Ankunft im Hafen und der finalen Lieferung ins Lager. Die ETA-Angaben (voraussichtliche Ankunftszeiten) sind unzuverlässig, mal zu optimistisch, mal komplett daneben.
Auch das Dokumentenmanagement stößt an seine Grenzen. Informationen liegen verteilt in Silos, Standardisierung? Fehlanzeige. Wer heute wissen will, wo eine Sendung steckt oder ob die Zolldokumente vollständig sind, muss oft erst mehrere Teams durchtelefonieren.
Inbound-Logistik im Blindflug
Ein zehnköpfiges Inbound-Team stemmt derzeit das Tagesgeschäft – und das unter erschwerten Bedingungen. Der Austausch zwischen Inbound- und Outbound-Prozessen ist nicht klar definiert, Kommunikation läuft oft schleppend. Besonders kritisch: die Lagerkapazitätsplanung. Ohne valide Daten lassen sich freie Flächen nicht zuverlässig prognostizieren, was zu Engpässen oder Leerständen führt.
DHL ist zwar als Haupt-Spediteur an Bord, aber auch hier fehlen durchgängige digitale Schnittstellen, um Informationen sauber ins ERP-System zu überführen.
Große Marken, große Hebel
Interessant ist die Verteilung der Versandvolumen: Rund 90 % der Lieferungen entfallen auf bekannte Marken. Das birgt Risiken – aber auch Chancen. Wer hier Prozesse optimiert, hat mit wenig Aufwand einen großen Hebel. Die restlichen 10 % verteilen sich auf 75 kleinere Marken – ein Flickenteppich mit vermutlich sehr unterschiedlichen Anforderungen.
Was jetzt passieren muss
Der verantwortliche Projektleiter, startet nun mit einer internen Prozessanalyse. Gemeinsam mit zwei Mitarbeitenden aus dem Einkaufsteam will er klären, ob die aktuellen Lösungen überhaupt noch zum Bedarf passen. Klar ist: Die Lücken im System müssen schnell geschlossen werden, bevor sie sich zu echten Kostenfallen entwickeln.
Fazit: Kein ERP ohne Plan B
Ein ERP-System ist das Rückgrat jedes modernen Industrieunternehmens. Aber nur, wenn es funktioniert – und zwar für alle Beteiligten. Übergangsphasen wie diese legen gnadenlos offen, wo Prozesse noch nicht zusammenpassen. Transparenz in der Lieferkette, abgestimmte Teams und saubere Daten sind keine Kür, sondern Grundvoraussetzung.
Und vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um die bestehenden Abläufe nicht nur zu digitalisieren – sondern gleich richtig zu denken.
Unser Ziel ist es stets, Schwachstellen klar zu identifizieren und idealerweise bereits erste Lösungsvorschläge mitzugeben.
Besonders hilfreich sind dabei Referenzkunden, die unsere Vorgehensweise sowie Best Practices aus Sicht eines Industrieunternehmens vermitteln können. Bei Setlog pflegen wir eine enge, persönliche Beziehung zu unseren Kunden – deshalb sind viele bereit, ihre Erfahrungen offen zu teilen und neuen Kunden Einblicke in Arbeitsweise und Nutzen zu geben.
Wir sind gespannt, wie sich die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen aus diesem aktuellen Fallbeispiel weiterentwickelt.
Wenko setzt auf IT-Wende
Wenko macht Schluss mit manueller Lieferkettensteuerung und setzt auf die SCM-Software OSCA. Über 200 Lieferanten, fünf Spediteure und rund 4.000 Sendungen werden nun digital koordiniert. Das Ergebnis: mehr Transparenz, schnellere Reaktionen auf Verzögerungen und eine deutlich agilere Supply Chain.
