Würden Sie Ihre Geschäftsdaten teilen? Über diese Frage diskutierten über 130 Experten auf dem 2. Setlog-/BVL-Regionalgruppentreffen, zu dem das Bochumer Softwarehaus gemeinsam mit der BVL-Regionalgruppe Ruhr und dem LogistikCluster NRW am 22. März in die Firmenzentrale geladen hatte.

• Digitalisierte Supply Chains und Daten-Sharing werden wettbewerbsentscheidend.
• 130 Experten auf dem 2. Setlog-/BVL-Regionalgruppentreffen.

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel, Institutsleiter am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik zusammen mit Ralf Düster, Managing Director von Setlog

 

(Bochum, 26.3.2018) Würden Sie Ihre Geschäftsdaten teilen? Über diese Frage diskutierten über 130 Experten auf dem 2. Setlog-/BVL-Regionalgruppentreffen, zu dem das Bochumer Softwarehaus gemeinsam mit der BVL-Regionalgruppe Ruhr und dem LogistikCluster NRW am 22. März in die Firmenzentrale geladen hatte.
Was bei Facebook, WhatsApp & Co. längst üblich ist, scheint bei Wirtschaftsdaten noch in weiter Ferne. Doch die Logistik birgt einen der größten Datenschätze der Welt, der die Art und Weise wie sich Menschen und Güter bewegen, grundlegend verändern könnte. Vorausgesetzt man tauscht und teilt die Daten, sagte Professor Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Institutsleiter am Dortmunder Fraunhofer IML. Der Logistikforscher zeigte sich überzeugt, dass 2018 die Stunde der Logistikplattformen schlägt. Zwar dominierten US-amerikanische Unternehmen wie Airbnb oder Uber bereits den Mobilitätsmarkt für Menschen, der Markt für logistische und industrielle B2B-Plattformen sei jedoch noch nicht verteilt. Das Rennen um die führende Logistikplattform werde derjenige gewinnen, der den besten Kundennutzen und die beste Datenbasis mit neuen Geschäftsmodellen verbinden könne.
Ob die Wirtschaft künftig ihre Daten auf Plattformen teilt, steht und fällt mit der Sicherheit des Datenaustausches und der Datensouveränität. Dr. Karsten Schweichhart, T-Systems International GmbH, stellte in Bochum mit dem Data Intelligence Hub einen Telekom-Knotenpunkt vor, über den sich Geschäftsdaten beispielsweise aus einer individuellen Supply Chain mit öffentlichen Daten wie Staumeldungen oder Wetterdaten aus unterschiedlichen Quellen sicher zusammenführen und für die Nutzung zur Verfügung stellen lassen. Outdoorausrüster Jack Wolfskin ist einer der ersten Anwender dieser neuen Businessdaten-Cloud. Die Lösung, die in Zusammenarbeit mit Setlog entstand, wird erstmals auf der Industriemesse vom 23. – 27. April Hannover präsentiert.

Für die Wirtschaft eröffnen sich durch Daten-Sharing enorme Rationalisierungspotenziale und lukrative Geschäftsmodelle. Insbesondere der Mittelstand und die etablierten Logistikanbieter seien deshalb gefordert, in Digitalisierung zu investieren, betonte Michele Carroll, Präsidentin des Council of Supply Chain Management Professionals (CSCMP), die live aus San Francisco zugeschaltet war. Mit Bits und Bytes allein sei es allerdings nicht getan, denn der Transport werde immer physisch stattfinden. Bisher habe man sich zu wenig der Rolle des Menschen gewidmet, kritisierte die CSCMP-Präsidentin. Erfolgreiche Supply Chains integrieren jedoch neben den zentralen Aspekten Optimierung von Technologien, Prozessen und Güterströmen immer auch den Menschen. Digitalisierungskonzepte, die den Menschen nicht einbeziehen, seien zum Scheitern verurteilt.
So weit kommt es in vielen Fällen erst gar nicht. In der Praxis fehle es den Unternehmen nämlich oft schon am Grundlagenwissen zu den Themen Digitalisierung, Big Data und Supply Chain Management und infolge dessen an der Phantasie für ein digitales Geschäftsmodell, berichtete Ralf Düster, Gastgeber und Geschäftsführer von Setlog. Zudem entwickle sich die Technik derzeit schneller als ihre Nutzung. Letzteres gelte nicht nur für den Einsatz von Hardware wie beispielsweise Drohnen oder „intelligente“ Behälter, sondern vor allem für die Digitalisierung von Prozessen. So würden selbst hochkomplexe Supply Chains immer noch mit Excel und E-Mails geplant. „Wer seine Supply Chain nicht digitalisiert, der wird es schwer haben die nächsten zehn Jahre im Wettbewerb zu überleben“, prognostizierte Düster. Nur mit automatisierten Supply Chains seien Unternehmen in der Lage, die immer schnelleren Produktzyklen mitzugehen und gleichzeitig signifikante Optimierungspotenziale zu heben.
Wie eine digitalisierte Supply Chain in der Praxis aussehen kann und welchen Nutzen sie bringt berichtete Marvin Beitzel, Senior Planner Supply Chain beim Modelabel Marc O‘ Polo. Bis zu 12 Kollektionen rollt das Unternehmen jährlich aus. 2.500 Artikel und 8,3 Millionen Kleidungsstücke, die bei rund 100 Herstellern in 10 Produktionsländern gefertigt werden, müssen in tausenden Stores weltweit pünktlich eintreffen. Dazu setzt das Modelabel seit einige Jahren auf die SCM-Plattform OSCA. Von den Produktionsstätten über Prüfinstitute bis hin zu Logistikdienstleistern arbeiten alle an einer Order beteiligten Supply Chain Partner auf einer Plattform und werden in Echtzeit über alle Aktivitäten informiert oder können Dokumente einsehen. Die neue Transparenz hat sich gelohnt: nicht nur die Arbeitsabläufe konnten beschleunigt und vereinheitlicht werden, auch die Kosten sind signifikant gesunken. Die teure Luftfracht konnte um fast ein Drittel reduziert werden und die Seefrachten haben im Gegenzug um 50 Prozent zugelegt.

Kontakt
Nora Breuker, Digital Marketing Strategist
Setlog GmbH, Alleestraße 80, 44793 Bochum, Germany T +49 234 720 285 78, n.breuker@setlog.com, setlog.com
Über Setlog
Die Setlog Holding ist ein Anbieter maßgeschneiderter Supply Chain Management (SCM)-Lösungen. Zentrales Produkt ist die cloudbasierte SCM-Software OSCA, die bei über 150 Marken in den Bereichen Bekleidung, Elektronik, Nahrungsmittel, Konsumgüter und Hardware im Einsatz
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ist. Mithilfe von OSCA vernetzen sich Unternehmen mit ihren Kunden, Lieferanten und Dienstleistern, um ihre Lieferkette optimal aufeinander abzustimmen, Prozesse zu beschleunigen und Supply Chains effizient zu managen.
Die Setlog GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Setlog Holding AG. Das Unternehmen wurde 2001 gegründet zählt heute mit über 15.000 registrierten Dienstleistern und 35.000 Nutzern in 92 Ländern zu den führenden Anbietern von SCM-Software. Das Softwarehaus beschäftigt 60 Mitarbeiter an den Standorten Bochum (Sitz), Köln und New York. www.setlog.com