Einen ganzen Tag auf Koks

Wer es nicht weiß, die koks.digital entstand in 2015 aus dem Bedarf heraus, dass es keine zeitgemäße und adäquate Plattform für digitales Marketing im Ruhrgebiet gab. Wollte man Konferenzen zu Themen wie Social Media, Suchmaschinen Marketing, Content Marketing, Data Analysis oder innovative digitale Vermarktungsansätze besuchen, so musste man schon die Grenzen der Region verlassen. Diesem Umstand geschuldet fand im Spätsommer 2016 die erste Ausgabe von koks.digital, der Konferenz für digitales Marketing, in Bochum im Ruhrgebiet statt!

Diese Information findest Du genauso auf der Website von koks.digital, wenn du aber einmal auf der koks.digital warst, verstehst Du erst welch großartiges Format in nur vier Jahren entstanden ist.

Und man trifft viele bekannte Gesichert, Peter Rossbach von der Bee42 lief mir an der Ampel das erste Mal über den Weg, Holger Rohde von der Barsession ließ sich die koks.digital nicht entgehen und auch Christian Els von Sentin war da und wollte unbedingt den Vortrag von Nora hören. Gregor Tischbierek von der Bochumer Wirtschaftsentwicklung war natürlich anwesend, genauso wie die liebe Lenka Mildnerova von Mit KIDZ – einem ganz großartigen Projekt im Ruhrgebiet – fehlen durfte natürlich nicht Mr. SEO himself, Robin Heitz, von Morefire.

Die eingeladenen Sprecher sind durchweg Experten mit Herzblut in ihren Fachgebieten. Das merkt man bei jedem Vortrag. Nora, unsere Nora, war eine der SprecherInnen und auch bei ihr merkt man immer wieder wie sehr sie ihr Thema „In 7 Schritten zur digitalen Community“ lebt. Trotz Beamerpanne und Zeitdruck, weil der Beamer ja nicht wollte, brachte sie ihr Thema mitreißend an den Mann bzw. an die Frau. Dabei ist mir mal wieder ganz klar geworden, dass wir für unsere Meetup auch Regeln definieren müssen. Denn je größer wir werden, desto mehr Menschen vertreten eine Meinung.

In diesem Blog möchte ich mich ganz besonders auf ein Thema konzentrieren, welches mich schon länger beschäftigt und das Glück hatte auf der koks zu sehen: Sprachassistenten

Gero Wenderholm hat das Thema Voice Commerce Trends 2019 näher beleuchtet. Google Ads und Alexa waren hier das Thema. Ebenso wie der Fakt, dass Sprachschnittstellen Marketingprobleme lösen können und Medienbrüche aufheben. So kann man über seinen Smart TV mit Sprachassistent Muster von Produkten anfordern. Dadurch bekommt der Anbieter problemlos meine Daten inkl. Kaufverhalten und kann mich mit anderen Produkten bewerben. Für die Werber super, aber für mich? Alexa hört immer mit, in Verkaufsläden und im Alltag sofern man das möchte. Diese Services werden explizit ausgewertet und Gespräche komplett aufgezeichnet, um auch diese auszuwerten. So bekommt der Anbieter ungefilterte und vor allen Dingen absolut ehrliche User Informationen. Wo bekommt man diese denn wirklich noch? Richtig, nirgends. Außer dann, wenn sich der User unbeobachtet fühlt. Die Self-Service Rezeption ist auch auf dem Vormarsch und zwar mit kleinen Schritten da der User ja „skittisch“ ist und Missbrauch nicht weit entfernt. Der Erwachsene User stellt die Fragen nicht richtig, da sind Kids schon besser drin, und man kann Alexa und Co. foppen:
„Alexa, bestell Hundefutter, anstatt einzuchecken. Ich persönlich bin auch jemand der gerne beim Check-in einen Menschen vor sich hat. Aber gut, die Selbstbedienungskasse finde ich schon toll. Gero hat uns noch ein schönes Zitat mit auf den Weg gegeben: „Die Weltmacht Bequemlichkeit schlägt alles – sogar die deutsche Angst.“

Ich frage mich, nur für mich persönlich, ob ich wirklich ein Medium in meinem Privatleben haben möchte, welches für mich bestellt und mir immer mehr die Entscheidungen im Leben abnehmen soll/wird.

Was gab es sonst so auf der koks zu erleben?

Florian Litterst hat uns 3×3 Hacks für unsere Facebook und Instagram Ads sehr eindrucksvoll vermittelt. Allen voran ist es natürlich wichtig, dass man sich auf die unterschiedlichen Formate einstellt. Facebook und Instagram Stories sind natürlich mittlerweile Vorreiter – auch was Ads angeht!

Marco Lauerwald von urlaubsguru.de folgte mit „Content entlang der Customer Journey“. Bei seinem Vortrag musste er 98 Slides in nur 20 Minuten Vortragszeit präsentieren. Das war natürlich ein Fest voller Informationen!

Ein besonderes Highlight war, dass auch der BVB durch Simon Mayr, Head of Digital, vertreten war. Ein toller Vortrag, den ich in dieser lockeren Form nicht erwartet hätte. Er zeigte auf, dass es für den BVB oder auch für andere große Unternehmen wichtig ist, seinen Auftritt selbstbestimmt zu gestallten und nicht von Facebook und Co. beeinflussen zu lassen.

Aber in allen Vorträgen kam eines ganz klar heraus: Wir müssen unsere User emotional ansprechen. Es ist wichtig zu wissen, was unsere Nutzer von uns wollen, weil wir das Ganze schließlich nur für sie machen. Wir möchten sie für uns gewinnen. Emotionale Trigger sind das A und O in dieser Branche, ja quasi, dass Koks welches unsere User an uns bindet.

Und jetzt wird es für uns schwierig.

Emotionale Trigger – sind wir mal ehrlich, was triggert euch denn noch? Wir konsumieren so viele Blogposts, Beiträge, Ads und Videos auf Facebook, Instagram, YouTube und Co. Ich konsumiere sehr viel und merke immer deutlicher wie ungeduldig ich werde, wenn ein Text oder ein Video zu lang ist. Wegklicken, weiter scrollen oder auch einfach ignorieren fällt mir mittlerweile nicht mehr schwer. Daher denke ich das uns, die wir uns mit dieser Thematik auch noch beschäftigen, nicht mehr so viel triggert. Wir sind kritisch, wir sind keine willigen User mehr, sondern betrachten den Text, das Bild oder das Video mit anderen Augen. Aber das was mich immer wieder triggert und was hoffentlich nie abstumpfen wird ist mein ganz persönliches Trigger-Team, das jeden Abend, wenn ich nach Hause komme schon sehnsüchtig auf mich wartet und sich freut als wäre ich Monate weg gewesen. Doro und Bruno, meine Hunde, die mich jeden Abend begrüßen und mich sofort emotional mitreißen. Die Emotionen, die ich in meinem privaten und realen Leben erlebe, kann kein noch so gutes Tool oder digitale Marketing Strategie bei mir hervorrufen.