• Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren, wie Lieferketten stabil aufgebaut werden können.
• Experten raten Unternehmen, die Themen Digitalisierung, transparente Supply Chains und Zusammenarbeit voranzutreiben.
• NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart betont die Stärken der Digitalisierung im Zusammenspiel mit einem offenen Welthandel.

(Bochum, 25.5.2022). Die Globalisierung ist für die Wirtschaft alternativlos – trotz Krisen und den damit verbundenen Störungen der Lieferketten. So lautete der Tenor einer Wirtschaftskonferenz im Bochumer Jahrhunderthaus am 18. Mai. Der SCM-Softwareanbieter Setlog, die Regionalgruppe Ruhr der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. in Kooperation mit dem Kompetenznetz Logistik.NRW und dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) luden dazu
Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ein.

Einig waren sich die Experten darin, dass Unternehmen aus der Coronapandemie und der Ukrainekrise ihre Lehren ziehen müssen. „Firmen sollten ihre Beschaffungsmärkt unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls Lieferantennetzwerke und Transportwege anpassen“, sagte Ralf Düster, Vorstandsmitglied von Setlog. Indien, sowie andere asiatische Staaten, aber auch Mittel und Südamerika könnten seiner Meinung nach bei Supply Chain-Managern und Einkäufern öfter als bisher in den Fokus rücken. „Wie auch immer die Entscheidung aussieht, wichtig ist: Firmen
müssen resiliente Lieferketten bauen“, so SCM-Experte Düster. Dafür müssten die Unternehmen Transparenz in ihre Supply Chains bringen, auf digitale Lösungen setzen und Möglichkeiten nutzen, enger als bisher mit ihren Zulieferfirmen und Logistikpartnern zusammenzuarbeiten.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart (FDP), Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte: „Der offene Welthandel und ungehinderte Zugang zu internationalen Märkten bieten zahlreiche Möglichkeiten, die wir erkennen und wahrnehmen müssen. Nur so können wir die Vorteile der Digitalisierung vollumfänglich nutzen.“ Zudem sagte der Minister: „Insbesondere für Nordrhein-Westfalen mit seiner herausragenden internationalen Wettbewerbsposition ist das Zusammenspiel von Außenwirtschafts-, Digitalisierungs- und Innovationsstrategie von besonderer Bedeutung. Dabei gilt es, sich an neue Entwicklungen anzupassen, neue Märkte zu erschließen und durch internationale Innovationspartnerschaften das Potential für die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft noch besser auszuschöpfen. Auch eine moderne Energiepolitik spielt eine besondere Rolle.“

Warum eine Abgrenzung Deutschlands von anderen Ländern auch aus wissenschaftlicher Sicht ein Fauxpas wäre, erläuterte Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel. Laut dem geschäftsführenden Institutsleiter des Fraunhofer IML in Dortmund würde diese Entscheidung unter anderem dazu führen, dass Nachhaltigkeitsziele nicht erreicht werden. Nach Ansicht des Forschers müssen sich Unternehmen davon verabschieden, nach einfachen Lösungen für „immer komplexer werdende Herausforderungen“ zu suchen. Ohne die Nutzung digitaler Tools sei erfolgreiches Wirtschaften nicht mehr möglich. Neben vielen IT-Lösungen aus dem Ausland stünde auch leistungsfähige Software „Made in Germany“ als Hilfsmittel zur Verfügung. Gewöhnen müsse sich die Wirtschaft auch daran, dass viele Tools gleichzeitig im Unternehmen zum Einsatz kommen – von KI basierten Plattformen, über Blockchain bis hin zu Cognitive Computing.

Eine Lanze brach der Wissenschaftler zudem für mehr Kollaborationen in der Ökonomie. Sein Beispiel: Die gemeinsame Nutzung von Open Source-Angeboten in der Logistik. Er hob dabei die ersten Erfolge der Open Logistics Foundation hervor. „Die ersten Komponenten sind fertig“, berichtete ten Hompel. Als Beispiele führte er Lösungen für die Kommunikationsschnittstelle VDA 5050 sowie die „intelligente Tonne“ an, die sich selbst meldet, wenn sie voll ist. Letztere ist ein Projekt des Logistikdienstleisters Rhenus, der nun Komponenten für andere Unternehmen zur Verfügung stellt.

Der Einsatz moderner IT-Tools ist nach Ansicht von IT-Expertin Ann-Christine Lehmann von Lufthansa Industry Solutions auch unabdingbar, wenn Unternehmen die Umsetzung des deutschen Lieferkettengesetzes planen, das ab 2023 für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden gilt. Sie betonte, dass sich auch Mittelständler mit dem Thema zeitnah beschäftigen sollten, weil Handels- und Industriekonzerne derzeit neue Verträge aufsetzen und auch die EU an einem Gesetz arbeitet, dass in ressourcenintensiven Branchen, wie etwa der Textilwirtschaft, bereits für Firmen ab 250 Angestellten gelten soll. Sie verwies darauf, dass sich Vorreiter bei der Umsetzung der Vorschriften vom Wettbewerb erfolgreich differenzieren können. So sieht es auch Niklas Köllner, Geschäftsführer beim Haushaltswarenanbieter Wenko. Das Familienunternehmen arbeitete bereits mit seinen 200 Lieferanten an dem Thema und entwickelte einen eigenen Codex für seine Großkunden, um nicht bei jeder Anfrage „das Rad neu erfinden zu müssen“.

Ob Pandemie, Flut oder militärische Auseinandersetzungen: Christine Mezger-Behan, Vice President Logistics System beim Intralogistikanbieter KION Group, geht davon aus, dass wirtschaftliche und politische Unsicherheiten uns auch künftig begleiten werden. Deshalb entwickelt der Konzern Lösungen, um mit unterschiedlichen Situationen umgehen zu können. Zu den Strategien zählen neben der Herstellung von Transparenz in der Supply Chain auch das Vorantreiben von Innovationen für die globalen Versorgungsketten, die Nutzung von speziellen Kennzahlen und die aktive Planung in Szenarien. Die globale Wirtschaftswelt aufgrund der aktuellen Krisen auf den Kopf zu stellen, ist für Mezger-Behan keine Option: „Die Globalisierung ist gesetzt.“

Alternativlos ist der weltweite Warenfluss auch für den Modeanbieter Gerry Weber International. Um sich für die Zukunft zu rüsten, ergriff das Unternehmen laut Gökay Bostanci, Prokurist des Unternehmens aus Halle/Westfalen, mehrere Maßnahmen. Zum einen geht es darum, mithilfe der Setlog-Software OSCA Transparenz in die Lieferkette zu bekommen, Sendungen für Drittländer direkt von Lieferanten zu verschicken (Direct Shippings) und einige manuelle Prozesse vom Lager in die Filialen zu verlagern. Zum anderen wird umsatzstarke Mode in der Regel zuerst ins Lager geliefert, um einen Warenstau zu verhindern. Um Lieferzeiten zu verkürzen, werden inzwischen auch mehr Artikel als früher als Liegeware und nicht als Hängeware in die Filialen geliefert. Gerry Weber International stattete dafür die Läden mit speziellen Geräten aus, damit die Mode aufbereitet werden kann.

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Über Setlog
Die Setlog Holding ist ein Anbieter maßgeschneiderter Supply Chain Management (SCM)-Lösungen. Zentrales Produkt ist die cloudbasierte Software OSCA mit den Lösungen Procurement, SRM, Global Logistics, CSR und Quality Control. OSCA, das für „Online Supply Chain Accelerator“ steht, ist bei mehr als 150 Marken in den Bereichen Bekleidung, Elektronik, Nahrungsmittel, Konsumgüter und Hardware im Einsatz. Mithilfe von OSCA vernetzen sich Unternehmen mit ihren Kunden, Lieferanten und Dienstleistern, um ihre Lieferkette optimal aufeinander abzustimmen, Prozesse zu beschleunigen und Supply Chains effizient zu managen.
Die Setlog GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Setlog Holding AG. Das Unternehmen wurde 2001 gegründet und zählt heute mit über 40.000 Nutzern in 92 Ländern zu den führenden Anbietern von SCM-Software. Das Softwarehaus beschäftigt 60 Mitarbeiter an den Standorten Bochum (Sitz), Köln und New York. www.setlog.com